Kein Grund zur Entwarnung – Pressemitteilung der BIs zum Mainpost-Artikel „Feinstaub unter dem Jahreslimit“

Pressemitteilung der BI Brummis weg vom Stadtring und der BI B19 zum Mainpost-Artikel vom 27.12.2017  „Feinstaub unter dem Jahres-limit“

Kein Grund zur Entwarnung
Dass der Feinstaub-PM10-Tagesmittelwert von 50 µg/m3 in diesem Jahr am Stadtring Süd bisher nur 23x überschritten wurde, ist nicht der Verkehrs- und Klimapolitik der Stadt Würzburg zu verdanken, sondern allein der günstigen Wetterlage, die nur von Januar bis März ausgeprägte Inversionslagen zeigte.
Das kann sich 2018 ganz schnell wieder ändern, denn trotz des Durchfahrtsverbot für Lkw >3,5 t seit Februar 2016 hat der massive Kfz-Verkehr auf dem Stadtring aufgrund der unklaren Beschilderung, unzureichender Kontrollen und zahlreicher Ausnahmetatbestände nicht signifikant abgenommen.
Die Feinstaubquellen in Würzburg sind also nicht weniger geworden.
Und: Feinstaub ist immer gefährlich. Es gibt keine Untergrenze für vermehrte Schlaganfälle, Herzleiden und Atemwegserkrankungen wie Asthma ausgelöst durch Feinstaub! In der Schweiz gilt zwar auch der 24-h-Mittelwert von 50µg/m3, aber dieser darf höchstens 1x pro Jahr überschritten werden!
Die noch weitaus gefährlicheren PM2,5-0,1 Feinstäube werden am Stadtring gar nicht in die Berechnung einbezogen. Ultrafeine Partikel können bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Die Folgen reichen von Atemwegsentzündungen über Thrombosen bis hin zu Lungenkrebs.
Machen wir uns also nichts vor: Würzburg wird zusammen mit München wieder einmal Spitzenreiter für schlechte Luft in Bayern.
Kein Grund sich zufriedenen zurückzulehnen.